Dein Atemschutz ist genauso wichtig wie Dein Helm!
WARUM IST DER ATEMSCHUTZ IM EINSATZ SO WICHTIG?
Ohne Atemschutz können die Feuerwehren ihre Aufgaben kaum noch bewältigen. In der Praxis treffen wir bei verschiedenen
Einsätzen immer wieder auf Situationen, die wir ohne Atemschutz kaum lösen können.
Überall dort, wo wir mit Atemgiften
rechnen können, besteht die Gefahr, daß wir Schadstoffe einatmen. So enthält z.B. Brandrauch
eine Vielzahl von Atemgiften: Rauchgase (Brandgase, Qualm oder Brandrauch) sind ein Gemisch von Schwebstoffen, Gasen und
Dämpfen. Diese Dämpfe entstehen bei einem Brand und sind zum Großteil giftig!
Neben Atemgiften können wir auch auf Sauerstoffmangel treffen, den wir ohne Meßgeräte nicht feststellen können: bei Gärgasen in Silos, im Weinkeller oder bei Freiwerden von Chlorgas.
Im Einsatz ist es daher nötig, Atemschutzgeräte zu tragen, die uns von der Umgebungsluft unabhängig machen. Dies gilt vor allem
für den Innenagriff. So ein Gerät ist der Preßluftatmer, der uns mit "Atemluft" versorgt. Da wir bei jedem Innenangriff mit
Atemgiften oder Sauerstoffmangel rechnen müssen, ist der Atemschutz bei fast jedem Innenangriff nötig.
Für die Einsatzkräfte ist es unerheblich,
wie ein Atemgift wirkt
- sie müssen sich davor schützen!
DER EINSATZ VON ATEMSCHUTZGERÄTEN
1. Die Grundlagen
Grundlage für den Einsatz von Atemschutzgeräten ist die Richtlinie für das Atemschutzwesen des ÖBFV. Diese wird im
ÖBFV-Fachschriftenheft Nr. 6 beschrieben und betrifft:
die einheitliche Anwendung, die nötige Ausbildung,
den Schutz, die Wartung und Pflege der Geräte.
2. Wer darf ein Atemschutzgerät tragen?
Die drei Voraussetzungen für den Träger:
Er muß mindestens 18 Jahre (oder 1 Jahr aktiver Feuerwehrdienst) und soll möglichst nicht über 50 Jahre alt sein.
Er muß körperlich fit sein. Das heißt, er muß einen entsprechenden Befund von einem Arzt besitzen.
Er muß einen Lehrgang für Atemschutz-Geräteträger erfolgreich abgeschlossen haben.
3. Die Regeln für den Einsatz
Der Träger eines Atemschutzgerätes darf nur dann seinen Einsatz durchführen, wenn er sich ihm psychisch und physisch
gewachsen fühlt. Ein Atemschutztrupp besteht aus drei Mann. Für jeden Einsatz ist immer ein Rettungstrupp nötig - sonst nachalarmieren!
4. Die Atemschutzgeräte
DAS FILTERGERÄT
Das Filtergerät besteht aus einem Atemfilter und einer Maske (Atemanschluß). Der Träger des Filtergerätes ist von der
Umgebungsluft abhängig. Diese wird über den Filter eingeatmet und dabei von den Schadstoffen gereinigt.
Filtergeräte sind dann sinnvoll, wenn:
Der Sauerstoffgehalt der Luft größer als 17 Vol% beträgt. Die Konzentration der Schadstoffe kleiner als 0,5 Vol% ist.
Nur Atemgifte vorhanden sind, gegen die das Filter schützt (z.B. CO - Kohlenmonoxid).
Der Einsatz von Filtergeräten ist denkbar bei:
Für den WTR beim Nachgeben der Löschleitung im Freien. Wald- und Böschungsbränden.
Nachlöscharbeiten im Freien.
DER PRESSLUFTATMER
Der Preßluftatmer besteht aus einem Tragegestell mit Stahl- oder Kunststoffflaschen, die mit Druckluft gefüllt sind. Die Flaschen
sind mit einer Atemmaske verbunden. Das Gerät macht den Träger so von der Umgebungsluft unabhängig. Seine Einsatzdauer
beträgt ca. 30 min.
5. Der Ablauf des Einsatzes
Ist ein Einsatz mit Preßluftgeräten nötig, hat die Mannschaft der Löschgruppe folgende Aufgaben:
1.Während sich der Atemschutztrupp mit den Atemschutzgeräten ausrüstet, trägt die restliche Mannschaft der Löschgruppe die
Löschleitung soweit als möglich vor. Sie kann dabei Filtergeräte anlegen. 2.Sie legt die Löschleitung in Schleifen aus.
3.Dann füllt sie bei offenem Strahlrohr die Leitung mit Wasser und schließt anschließend das Strahlrohr.
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